Worte zum Volkstrauertag 2019

"Die Katharina wird heute 80 Jahre! Der Paul wäre heute 100 geworden, aber der kam damals nicht mehr zurück...!"

Vor 80 Jahren standen die Menschen am Beginn des 2. Weltkriegs. Die Schrecken nahmen in ganz Europa ihren Lauf.
Die jüngere Generation sagt heute oft: 

"Das ist doch alles schon so lange her! Das haben wir doch wirklich alles schon oft genug gehört!"

Jedoch ist das so? Tatsächlich ist es gerade mal ein Menschenleben her, als Millionen Menschen, Kinder, Frauen und Männer durch den Krieg in Europa ihr Leben verloren haben. Ihr Tod hat bis heute Lücken hinterlassen die nie geschlossen werden konnten und nie geschlossen werden können. Das tragische Ereignis vor wenigen Tagen in unserem Ort hat uns Allen auf drastische Weise vor Augen geführt was es bedeutet einen Menschen aus der Mitte unseres geneinsamen Dorflebens zu verlieren.
Und tatsächlich! Die Folgen des Krieges sind heute noch greifbar, ja sogar erlebbar, immer dann wenn Blindgänger gefunden werden und Menschen ihre Wohnungen verlassen müssen, oft mit der Angst vor dem Verlust de Zuhause, dem Verlust der vertrauten Umgebung, dem möglichen Verlust der Heimat.
Für die meisten Menschen in Europa ist der Friede heute selbstverständlich. Kulturelle und wirtschaftliche Beziehungen zwischen den Völkern tragen diesen Frieden mit. Aber Flucht und Vertreibung, der Verlust eines Menschen durch Gewalt, Terror und Krieg ist ach heute allgegenwärtig und wird uns täglich über die Medien vor Augen geführt.
Wenn wir den Frieden in Europa bewahren wollen, dann müssen wir uns an die Vergangenheit erinnern! Nur dann geben wir unseren Kinder die Chance zukünftig einmal sagen zu können:

"Der Emil wird heute 80! Und die Emma wird heute !00Jahre alt!"

Im Gedenken der Opfer der beiden Weltkriege und den Menschen die hinter den Namen auf dem Sövener Ehrenmal stehen und all derer die irgendwo auf der Welt für einen Krieg ihr Leben lassen mussten, legen wir jedes Jahr am Volkstrauertag zu deren Ehren einen Kranz nieder!